Sharpes Trafalgar

  • Lübbe
  • Erschienen: Januar 2009
  • 5
  • Lübbe, 2000, Titel: 'Sharpe\\\'s Trafalgar', Originalausgabe
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Christina Wohlgemuth
941001

Histo-Couch Rezension vonOkt 2009

Eine der größten Seeschlachten der Weltgeschichte - mit einer Landratte als Held

Irgendwo auf dem Atlantik, 1805. Richard Sharpe hat Indien den Rücken gekehrt. Sein Weg führt nach England, wo er sich seinem neuen Regiment anschließen will. Doch Sharpe wäre nicht Sharpe, wenn er nicht in ein großes Abenteuer geraten würde, und er wäre auch nicht er selbst, wenn er nicht wegen einer Frau in Schwierigkeiten geraten würde. Doch Sharpes Liebschaft wird schnell zu einem ganz kleinen Problem, denn am Horizont tauchen französische Schiffe auf - die Schlacht von Trafalgar beginnt. Und auch Sharpe muss seinen Teil dazu beitragen, dass England gegen die vereinte Flotte Frankreichs und Spaniens nicht im wahrsten Sinne des Wortes untergeht ...

Sharpes Trafalgar ist der bereits vierte Band der Reihe - und ist quasi das Bindeglied zwischen den beiden großen Phasen, in denen sich die Sharpe-Romane abspielen. Die ersten drei Romane spielen in Indien, ab Band fünf verlagert sich die Handlung ins Europa der Napoleonischen Kriege. Doch dieser Roman ist weit mehr als nur ein Bindeglied - Cornwell erweist sich auch hier als großer Schlachtenerzähler und als Meister des historischen Abenteuerromans.

Neue Freunde und Feinde

Der geographische Bruch führt auch dazu, dass Sharpe alte Bekannte zurücklassen muss - und seine Feinde. Doch der mittlerweile liebgewonnene Protagonist würde enttäuschen, wenn er es nicht bereits binnen kürzester Zeit schaffen würde, zu polarisieren. Neue Sympathieträger wie Captain Chase, der die Leserherzen im Sturm erobert, wechseln sich ab mit neuen Antagonisten, die Sharpe das Leben schwer machen.

Das sind zwar neue Figuren, aber altbekannte Typen - es gibt sie in jedem Sharpe-Roman und sie führen zu altbekannten Konflikten. Doch das ist nicht langweilig, ganz im Gegenteil - Bernard Cornwell beherrscht dieses Schema so gut, dass es den Leser auf höchstem Niveau unterhalten kann. Es sind Cornwells Stärken, die er hier grandios ausspielt: spannende, entspannte Lektüre, die den Leser mitreißt und einfach pure Unterhaltung ist. Es drängt sich der Vergleich mit einem großen Helden der Filmgeschichte auf: auch die James-Bond-Filme laufen meist nach dem gleichen Schema ab und können trotzdem begeistern.

Flotter Stil, der die Erwartungen erfüllt

Cornwells weiteres großes Talent ist sein Stil - der Leser spürt nicht, wieviele Seiten dahinfliegen, ebenso wie er bei einem spannenden und unterhaltsamen Film nicht auf die Uhr schaut. Cornwells Romane sind spannende, leichte Kost, ohne den Leser zu unterfordern oder gar zu langweilen. Seine intensiven Schlachtenbeschreibungen geben dem Leser das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein, den Pulverrauch zu riechen und das Holz der Schiffe splittern zu hören.

Und Sharpes Abenteuer auf See machen vor allem eines: Lust auf Sharpes Abenteuer in Europa, im Kampf gegen das Napoleonische Frankreich. Richard Sharpes Weg ist noch weit - doch er ist bereits in Europa angekommen, und nach Trafalgar stehen weitere große Schlachten an. Auf in den Kampf!

Sharpes Trafalgar

Bernard Cornwell, Lübbe

Sharpes Trafalgar

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