Sharpes Trophäe
- Lübbe
- Erschienen: Januar 2012
- 5
- Lübbe, 1993, Titel: 'Sharpe's Eagle', Originalausgabe
Ein Adler für Richard Sharpe!
Spanien, im Sommer 1809. Die britische Armee unter dem Oberkommando von Arthur Wellesley macht sich nach dem Sieg gegen die Franzosen in Portugal auf, die napoleonischen Truppen auch aus dem Rest der iberischen Halbinsel zu vertreiben. Doch nicht zum ersten Mal drohen unfähige Offiziere, die den Krieg außerhalb Englands so schnell wie möglich beenden wollen, das Fortkommen der Briten zu verhindern. Doch Wellesleys Gegner haben nicht mit Richard Sharpe gerechnet der nicht nur die Ehre seines Bataillons wiederherstellen will, sondern den Franzosen auch eine prestigeträchtige Trophäe stehlen will ...
Richard Sharpe in Höchstform
Seit Richard Sharpe die iberische Halbinsel betreten und seine Rifles getroffen hat, geht es ihm gut. Trotz zahlreicher Stolpersteine zieht er immer wieder seinen Kopf aus der Schlinge und seine Soldaten unter dem Kommando von Sergeant Harper verehren den alten Haudegen. Und wieder sieht sich Sharpe mit einem Offizier konfrontiert, der nicht seiner Kompetenz wegen das Kommando erhalten hat. Doch Sharpe hat abgesehen von Wellesley keine Fürsprecher - und so bleibt Sharpe nur die Möglichkeit, eine so große Heldentat zu vollbringen, dass man ihn gar nicht degradieren kann. Die Schlacht von Talavera ist die beste Gelegenheit ...
Richard Sharpe - heldenhafter Antiheld - vom einfachen Soldaten zum Leutnant aufgestiegen - ist mittlerweile ein alter Haudegen auf dem Schlachtfeld. Nicht zuletzt deshalb verlassen sich seine Soldaten blind auf ihn - und auch unter den Offizieren gibt es viele, die den düsteren Sharpe zu schätzen wissen. Doch mit Henry Simmerson sieht sich Sharpe dieses Mal einem Mann gegenüber, der nicht nur durch militärische Unfähigkeit auffällt, sondern auch beste Beziehungen hat. Doch Sharpe läuft erst dann zu Hochform auf, wenn er mit dem Rücken zur Wand steht.
Spannender Schlachtenroman mit überzeugender Geschichte
Wer Cornwell kennt, weiß, worauf er sich einlässt - der militär-historische Anteil seiner Romane ist immer besonders hoch, und die Szenen, in denen der Leser an der Seite von Richard Sharpe die Schlacht, ihre Vorbereitung und ihr Ende erlebt, nehmen auch hier wieder einen großen Teil ein. Das goutiert nicht jedem Leser - überzeugt jedoch durch sein hohes Erzähltempo und seine spannende Erzählperspektive. Und so schadet es nicht, wenn der Leser nicht jeden militärischen Zug zu hundert Prozent nachvollziehen kann - es ist auf jeden Fall spannend.
Auch die Geschichte um die historische Schlacht von Talavera überzeugt wieder auf ganzer Linie - eine hohe Herausforderung für Sharpe, Feinde im Offizierskostüm und eine sagenhaft schöne Frau sind die altbewehrten Zutaten, aus denen der Autor ein immer wieder neues, schmackhaftes Lesegericht zaubert. Und unter den guten Sharpe-Romanen sticht dieser Teil der Reihe noch hervor.
Lieb gewonnene Charaktere, die man gerne wieder begleitet
Nicht nur Richard Sharpe, auch sein Sergeant Harper und die vielen anderen Charaktere wachsen dem Leser mit der Zeit ans Herz. Selbst der etwas unterkühlte Arthur Wellesley, der eine kleine Schwäche für Sharpe hat, wirkt mittlerweile wie ein alter Bekannter, dem man immer wieder über den Weg läuft.
Das beeindruckendste an den Büchern ist und bleibt jedoch, dass Sharpes Geschichten trotz des stets ähnlichen Musters immer wieder überzeugen und nie Langeweile aufkommt. Durch ständig wechselnde Sonderzutaten nimmt der Autor den Leser jedes Mal auf eine neue spannende Reise mit - und lässt diesen mit der Freude auf das nächste Abenteuer mit den 95th Rifles zurück!
Bernard Cornwell, Lübbe
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