Zeitpunkt.
31.12.1600

Gründung der Britischen Ostindien-Kompanie

Die Britische Ostindien-Kompanie (British East India Company, kurz BEIC) hieß bis 1701 English East India Company und entstand, als Königin Elizabeth I. einer Gruppe reicher Londoner Kaufleute das Privileg ausstellte, auf 15 Jahre den gesamten englischen Handel zwischen dem Kap der Guten Hoffnung und der Magellanstraße abzuwickeln und somit im Indischen und Pazifischen Ozean aktiv zu sein. Die ersten fünf Schiffe segelten 1602 nach Sumatra. Schon bald konnten Niederlassungen in Surat (1612), Madras (1639) und Bomba (1668) gegründet werden und der Handel so zum Florieren gebracht. 1711 wurde in Kanton in China eine Handelsniederlassung gegründet, um mit Silber Tee einzukaufen, was den Beginn des britischen Chinahandels bedeutete. Mit dem Handel konnten die Angestellten viel Geld verdienen und somit eine eigene Lobby im englischen Parlament bilden. Durch den Beginn der Industriellen Revolution Mitte des 18. Jahrhunderts in England konnten sich die Briten einen Vorsprung gegenüber den anderen europäischen Handelspartnern verschaffen. Kriege gegen einheimische Herrscher führten zu großem Einfluß vor Ort, sogar dergestalt, dass sich die Handelsgesellschaft beinahe in einen eigenen Staat verwandelte. Erst 1773 gab es den Regulating Act for India, in dem die Kompanie gezwungen wurde, sich einer Reihe von Reformen zu unterziehen, die der britischen Krone wieder mehr Kontrolle brachte. 1833 verlor die BEIC ihr Handelsmonopol und wurde wieder eine reine Handelsgesellschaft. Nach dem Indischen Aufstand 1857 verlor die Kompanie 1858 ihre Verwaltungsfunktion an das britische Parlament. Britisch-Indien wurde zu einer Kronkolonie und die Britische Ostindien-Kompanie am 1. Januar 1874 aufgelöst.

Ein Zeitpunkt. von Carsten Jaehner
Foto: © istock.com/SLA-central

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