Die Brücke von London
- dtv
- Erschienen: Februar 2025
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Zwischen Stein und Staub: Die Geschichte einer einzigartigen Brücke.
1749: Juliana Hamley, Witwe und Tuchhändlerin, versucht ihr Geschäft zu retten, doch der bevorstehende Bau einer zweiten Brücke bedroht ihre Existenz. Da kommt ihr die Idee, mit Schmuggelware zu handeln, gerade recht. Unterstützung findet sie dabei bei dem Straßenjungen Alder. Auch der neue Gehilfe des Brückenmeisters findet Gefallen an der noch jungen Frau.
1202: Die London-Bridge wird gerade erst gebaut. Estrid lebt hier. Sie ist noch in dem Glauben der alten Legenden erzogen worden, doch das Christentum gibt den Weg vor.
Das schwere Leben einer jungen Witwe
Im 18. Jahrhundert ist die Brücke von London die längste Brücke, die nicht nur als Übergang über die Themse genutzt wird, sondern auch vielen Bewohnern Londons als Wohnstatt dient. Hier wird auf der Brücke gelebt und gearbeitet. Die Menschen kommen aus ganz London auf die Brücke, um einzukaufen, zu handeln und um Neuigkeiten zu erfahren. Sie ist für die Menschen, die dort leben, ihr Zuhause und Lebensmittelpunkt. Jetzt wird dieses Leben durch den Neubau einer zweiten Brücke getrübt.
Der Autor Julius Arth hat das Leben dieser Zeit in eine spannende fiktive Geschichte rund um die Witwe Juliana Hamley verpackt. Er erzählt von ihrem Leben und wie schwer es für die junge Frau ist, sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Das Leben im Jahre 1749 wird authentisch geschildert. Viele Legenden und Mythen ranken sich um die London Bridge und werden lebendig geschildert.
Aus den Anfängen der London-Bridge
Ein zweiter Handlungsstrang spielt im Jahre 1202 und erzählt davon, wie die Brücke einst gebaut wurde. Auch das Leben dieser Menschen trägt zur guten Unterhaltung bei. Die Arbeit an der Brücke war schwer und nicht ungefährlich. Hier kommt dann noch etwas Aberglaube dazu. Estrid lebt in dieser Zeit und stellt eine Verbindung zu dem alten Glauben der Menschen und dem neuen Glauben der Christen dar. Ihr Mann arbeitet auf der Brücke. Estrid versucht, ihn vor Schaden zu bewahren, und gerät dabei selbst in den Fokus eines Priesters. Geschieht ein Unglück beim Bau, muss ja jemand dafür verantwortlich gemacht werden. Nichts ist leichter, als es einer Hexe zuzuschreiben. In diesen Kapiteln erzählt der Autor nicht nur von dem Bau der Brücke, sondern auch davon, wie die Legenden um die Brücke entstanden sein könnten.
Julius Arth hat es geschickt verstanden, diese beiden Handlungsstränge miteinander zu verweben. Zunächst sieht es so aus, als würde jeder Strang eine ganz eigene Geschichte erzählen und sie hätten nichts miteinander zu schaffen, aber schnell wird deutlich, dem ist nicht so. Die Brücke von London hat ihre ganz eigene Geschichte. Eine Geschichte, die von alten Legenden und Sagen getragen wird und schnell ein Eigenleben entwickelt. Dem Autor ist es gelungen, diese Geschichte über die Jahrhunderte hinweg wachsen zu lassen, Legenden, Glauben und Baugeschichte verweben sich zu einer lebendigen Erzählung.
Fazit
Der vorliegende historische Roman von Julius Arth lässt sich nicht nur leicht und locker lesen, er erzählt vor allem spannend davon, wie ein einziges großes Bauwerk auf die Menschen gewirkt hat. Das Leben und Arbeiten mit allen Höhen und Tiefen des Lebens, noch dazu in zwei verschiedenen Jahrhunderten, wird hier authentisch und lebhaft geschildert.

Julius Arth, dtv
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