Sophia und die Suche nach Troja
- Aufbau Taschenbuch
- Erschienen: Januar 2025
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Über Liebe und Zusammenhalt.
Athen 1869: Die 17jährige Sophia Engastromenos wird nach dem Willen ihrer Eltern mit dem wohlhabenden deutschen Kaufmann Heinrich Schliemann verheiratet. Sophia, eine pflichtbewusste junge Frau, begibt sich mit den besten Vorsätzen in ihre neuen Aufgaben als Ehefrau. Doch die hohen Ansprüche Heinrich Schliemanns machen es ihr nicht leicht, ihrer neuen Rolle gerecht zu werden. Auch ahnt sie noch nichts über die ambitionierten Pläne, die er schmiedet.
„Ich will der Welt zeigen, dass es die Stadt gab“
Die deutsche Schriftstellerin Susanne Lieder erzählt in ihrem Roman „Sophia und die Suche nach Troja“ den Werdegang von Heinrich und Sophia Schliemann in den Jahren 1869 bis 1873.
Heinrich Schliemann, geboren 1822 in Neubukow / Mecklenburg-Vorpommern, heiratet 1869 nach einer gescheiterten ersten Ehe die 30 Jahre jüngere Griechin Sophia Engastromenos. An biographischen Begebenheiten orientiert, zeichnet die Autorin ein authentisches Bild über den gemeinsamen Lebensweg des Ehepaares. Mit Heinrich Schliemanns chauvinistischer Haltung gegenüber Frauen beginnt das Buch im ersten Teil mit einer aufschlussreichen und lesenswerten Liebesgeschichte des Paares. Jedoch zeichnet die Schriftstellerin nicht nur ein umfassendes Bild über das Lebens – und Selbstgefühl ihrer beiden Protagonisten. Treffend versteht sie es, im zweiten Abschnitt den LeserInnen die Rastlosigkeit Heinrich Schliemanns nahezubringen, die in seinem Vorhaben gipfelt, die Stadt Troja im damaligen osmanischen Reich, heute Türkei, zu finden.
1870 beginnt er diesen Plan in die Tat umzusetzen. Um dem Buch im Weiteren leichter folgen zu können, ist es nützlich, Vorkenntnisse über den Trojanischen Krieg und dem Urvater der europäischen Dichtkunst, Homer, zu besitzen. Obwohl der Titel des Buches das Gegenteil vermuten lässt, erfahren die LeserInnen leider wenig über das Kriegsgeschehen vor ca. 3000 Jahren und Homers dazugehörende berühmte Hauptepen „Ilias“ und „Odyssee“, die zu den ältesten Werken der abendländischen Literatur zählen. Es werden zu viele HeldInnen und Götter genannt, deren Zuordnung für Verwirrung beim Lesen sorgen. Das ist störend in dem sonst sehr flüssig zu lesenden Roman.
Verständlicher wird es wieder bei den Ausgrabungen. In kurzen, übersichtlichen Kapiteln berichtet Susanne Lieder mitreißend und spannend über die Mühen dieser Unternehmung, die oft unter extremen Wetterbedingungen und enormen körperlichen und mentalen Anforderungen stattfanden. Anfangs noch voller Optimismus und Tatendrang, gerät Heinrich Schliemann zusehends in einen Strudel von Zweifel und Mutlosigkeit. Doch kurz vor dem Aufgeben stehend, kommt es durch einen glücklichen Zufall zu einer entscheidenden Wende in seiner Laufbahn als Hobby–Archäologe. Mit einem kurzen, informativen Nachwort schließt Susanne Lieder den Roman ab.
Susanne Lieder, geboren 1963 in Bad Oeynhausen, wollte bereits im Alter von elf Jahren Schriftstellerin werden. 2012 konnte sie sich diesen Wunsch erfüllen. Seitdem schreibt sie hauptberuflich Romane in unterschiedlichen Genres, sowohl unter ihrem Namen, als auch unter Pseudonyme. Heute lebt sie mit ihrer Familie in der Nähe von Bremen.
Fazit
Berührend und detailliert erzählend, vermittelt die Autorin Susanne Lieder einen wissenswerten Einblick in das Zusammenleben des berühmten Ehepaares Sophia und Heinrich Schliemann. Wenngleich auf die Historie über die Stadt Troja wenig eingegangen wird, so wird die bewegende und mitreißende Beziehungsgeschichte bei den Leserinnen und Lesern sicherlich einen turbulenten Leseeindruck hinterlassen.

Susanne Lieder, Aufbau Taschenbuch
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