Moriarty trinkt Tee

  • Dryas
  • Erschienen: Oktober 2023
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Moriarty trinkt Tee
Moriarty trinkt Tee
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Nicole Goersch
701001

Histo-Couch Rezension vonJun 2024

Auf der Sherlock-Holmes-Welle.

Oliver Hoffmann hat sich aus dem Sherlock-Holmes-Kosmos den Gegenspieler des größten Detektivs der Welt ausgesucht: Professor Moriarty. In seinem Roman „Moriarty trinkt Tee“ lässt er ihn zum zweiten Mal in einem Fall ermitteln, der diesmal unmittelbar mit Sherlock Holmes zu tun hat, denn Dr. Watson wurde verhaftet und steht unter Mordverdacht.

Obwohl die Rivalität mit Sherlock Holmes ungebrochen ist, übernimmt Moriarty den Fall, der ihm über Mycroft Holmes, Sherlock’s älteren Bruder, zugespielt wurde. Unterstützung erhält er dabei von Molly Miller, die dem Lesenden die Geschichte erzählt, also ganz in Manier der ursprünglichen Sherlock-Holmes-Geschichten von Arthur Conan Doyle, die aus Sicht von Dr. Watson verfasst wurden.

Übersicht behalten

Das Buch ist mit seinen ungefähr 210 Seiten zwar nicht sehr umfangreich, aber schon zu Beginn treten viele Namen und Militärränge auf, bei denen es die Übersicht zu behalten gilt. Das ein oder andere Mal musste zurückgeblättert und nachgelesen werden, wer jetzt wohin zu verorten war.

Auch die Sprache ist mitunter an das viktorianische Zeitalter angelehnt, so dass sie zuweilen umständlich oder auch fremd erscheinen mag, was sich aber nach ein paar Seiten gibt und dann doch einen schönen Lese-Effekt erzeugt. Einzig einige Wortwiederholungen, besonders was den indignierten oder irritierten Blick angeht, hätten vermieden werden können.

Sehr schön eingebunden sind die lokalen Informationen zu London, die die damalige Szenerie auferstehen lassen. Dadurch gewinnt der Hintergrund Lebendigkeit, ohne dass es allzu sehr ausufert und zu viel ablenkenden Raum einnimmt.

Ansprechendes Design

Das Auge liest mit und bei dieser Ausgabe ist dies besonders der Fall. Nicht nur, dass das Cover im viktorianischen Stil gestaltet, aber nicht überbordend ist, es finden sich auch geschwungene Schmuckelemente bei den Kapitelanfängen und den Seitenzahlen.

Dafür hätten die Charaktere etwas mehr „Design“ erhalten können. Sie haben zwar ihre Eigenarten, aber ein paar mehr schrullige Ecken und Kanten oder skurrile Eigenschaften hätten den Figuren gutgetan. Deshalb ist die für mich eher langweilige Figur des Professor Moriarty ein wenig enttäuschend.

Ebenso verhält es sich bei der Geschichte, die sich sehr langsam aufbaut, was bei der geringen Seitenzahl schwierig ist. Glücklicherweise hält die Erzählung zum Ende hin noch ein paar Wendungen bereit, von denen einige überraschend sind und den Lesenden versöhnen, erinnern sie doch an die typisch britischen Kriminalgeschichten. 

Dieser Roman bildet den zweiten von drei Teilen des Sherlock-Paralleluniversums um Professor Moriarty. Der abschließende Teil, zu dem es in diesem Band schon ein paar Anspielungen und eine neugierig machende Überleitung gibt, soll im Oktober 2024 erscheinen.

Fazit

Oliver Hoffmann schafft eine Analogwelt zu Sherlock Holmes, in der dessen Widersacher Moriarty die Hauptrolle übernimmt. In drei Teilen lässt er den Mathematikprofessor mit seinem Team Fälle lösen, in denen auch immer wieder bekannte Personen auftauchen. Das wird Sherlock-Holmes-Fans viel Spaß machen, die dann sicherlich auch über kleine Schwächen hinwegsehen.

Moriarty trinkt Tee

Oliver Hoffmann, Dryas

Moriarty trinkt Tee

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