Die aufgehende Sonne von Paris

  • Piper
  • Erschienen: Januar 2022
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Christina Wohlgemuth
721001

Histo-Couch Rezension vonApr 2022

Vom Lieben, Tanzen und der Suche nach Glück

Paris, zu Beginn des 20. Jahrhunderts. In die „Stadt der Liebe“ kommt eine Frau an ohne jede Aussichten. Getrennt von ihrem Mann und ihrem Kind, ohne Geld, ohne Verbindungen. Margaretha Geertruida Zelle, wie sie mit gebürtigem Namen heißt, ergreift die Chance, die sie eigentlich gar nicht hat und setzt das Kapital ein, das das Schicksal ihr mitgegeben hat: Ihre Schönheit, ein Talent, ihr Leben in atemberaubende Geschichten zu verpacken und eine leidenschaftliche Hingabe zum Tanzen. Und so wird aus Margaretha, der mittellosen und einsamen Frau, eine Legende: Mata Hari. Sie tanzt auf den Bühnen Europas und lässt sich von den Reichen und Mächtigen ihrer Zeit lieben. Doch hinter all dem Glanz des Mythos steht ein Mensch, der immer auf der Suche nach dem persönlichen Glück ist...

Die unbekannte Vorgeschichte einer Legende

Der Name Mata Hari wird jedem/r Leser/in etwas sagen – und wenn da nur ein Bewusstsein ist, dass es sich um eine legendäre Frau handelt. Wer ihren Namen kennt, verbindet ihn sicherlich zunächst mit der geheimnisvollen, exotisch schönen Frau, der die Männer ihrer Zeit zu Füßen liegen. Mit ihren Tänzen und ihrer ganz eigenen Erotik schwingt sie sich sogar zu einer Spionin im Ersten Weltkrieg auf.

Eva-Maria Bast erzählt hier die unbekannte Vorgeschichte. Sie erzählt, wie aus Margaretha langsam Mata wird, wie aus der Frau, die an einem Pariser Bahnhof strandet, eine der begehrtesten Frauen ihrer Zeit wird. Künstler, Mäzene und die Reichen und Schönen erliegen ihrem Charme, und Mata zögert nicht, das für ihre Zwecke zu nutzen. Von Paris bis Monte Carlo und nach Berlin feiert Europa diese außergewöhnliche Frau und kaum einer ahnt, dass der Erfolg, das Geld und die Verehrung es nicht vermögen, Mata Hari dauerhaft glücklich zu machen.

Wiederholungen trüben ein angenehmes Leseerlebnis

Auf der Suche nach ihrem persönlichen Glück stolpert Mata Hari immer wieder über ihre eigenen Schwächen und manchmal auch über das Schicksal. Das macht die Protagonistin authentisch und nachvollziehbar. Leider wiederholen sich die Szenarien teilweise etwas zu schablonenhaft, so dass die neuen Episoden im Leben Mata Haris weniger zu fesseln verstehen. Die Geschichte profitiert jedoch von einem leichten, angenehmen Schreibstil, der das Buch zu einer entspannenden Leseerfahrung macht. Wer eine spannende Geschichte über die Spionin Mata Haris erwartet, könnte hier jedoch möglicherweise enttäuscht sein,

Fazit

Im Ergebnis bleibt eine größtenteils überzeugende Geschichte, die einen neuen Blick auf den Mythos Mata Hari wirft. Kleine Schwächen verwässern den positiven Gesamteindruck ein wenig, doch am Ende steht eine angenehme, leichte Lektüre für gemütliche Leseabende.

Die aufgehende Sonne von Paris

Eva-Maria Bast, Piper

Die aufgehende Sonne von Paris

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