Der Turm der Liebenden

  • Penguin
  • Erschienen: Mai 2019
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Der Turm der Liebenden
Der Turm der Liebenden
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Karin Speck
851001

Histo-Couch Rezension vonAug 2019

Intrigen, Liebe und ein ungewöhnliches Bauwerk

Ein in Bau befindlicher Turm erregt die Aufmerksamkeit eines jungen Mädchens. Aziza ist fasziniert von diesem Turm, der nur ein paar Stockwerke hoch ist und zudem schief aufgebaut wurde. Sie trifft auf Nino, der ihr eine abenteuerliche Geschichte über jenen Turm erzählt und behauptet: „ist er erst mal fertig, kann man von oben das Meer sehen“. Der Wunsch wächst in Aziza, dies einmal zu erleben. Sie und Nino werden nicht nur Freunde, aber ihre Liebe ist verboten. Die Jahre vergehen und aus den Kindern werden Erwachsene, die in die Intrigen und Machtspiele der Stadt Pisa hineingezogen werden. Nicht zuletzt, weil Nino der Familie Gherardesca entstammt, sie gehört zu einer der einflussreichsten Familie der Stadt.

Der Turmbau bestimmt die Handlung

Es ist nicht leicht eine Zusammenfassung eines Romans zu finden, wenn dieser so umfangreich ist, wie „Der Turm der Liebenden“. Die Handlung umfasst einen Zeitrahmen von ca. 100 Jahren und handelt davon, wie der Schiefe Turm von Pisa entstand. Er erzählt von seinen Mythen und Legenden, aber auch von der Liebe junger Paare, die mit dieser Stadt verbunden sind. Es beginnt mit einem Prolog der im Jahre 1373 spielt, mit diesem beginnt die Rahmenhandlung. Immer wieder kehrt die Autorin in dieses Jahr zurück und lässt ihre Charaktere ihren Weg gehen. Die eigentliche Erzählung spielt zunächst im 13. Jahrhundert. Der Leser lernt Aziza und Nino kennen und erlebt ihr Schicksal hautnah mit. Es ist eine schöne und zugleich tragische Liebesgeschichte. Aber eben nicht nur ihre Beziehung ist Bestandteil der Handlung, sondern sehr viel mehr das Schicksal der Stadt Pisa und ihrer Menschen. Die Intrigen der Familien werden beleuchtet, die Auswirkungen auf das Leben der Menschen dargestellt. Und nicht zuletzt auch was es für Nino und Aziza bedeutet hat, in dieses Spiel, um Macht und Geld eingebunden zu sein.

Generationsübergreifend

Dann wechselt die Autorin und der Leser befindet sich im Jahre 1315. Eine weitere Liebesgeschichte nimmt hier ihren Lauf und der Leser wird dazu aufgefordert sich auf neue Protagonisten einzustellen, was nicht schwerfällt. Es passt, weil es eben nicht nur um die Charaktere geht, sondern viel mehr um Pisa und seinen Turm, den schon damals die ganze Welt kannte. Zudem ist der Erzählstil der Autorin, wunderbar zu lesen. Sie lässt jeden ihrer Protagonisten lebendig werden, haucht ihnen Leben ein. Aurel beschreibt die Schönheiten der Stadt. Gleichzeitig sind die Dialoge anschaulich zu lesen, nicht zuletzt auch, weil immer mal wieder Humor durchblitzt und ihre Charaktere schlagfertig sind.

Zu Beginn befindet sich ein umfangreiches Personenregister und sorgt dafür, dass man beim Lesen den Überblick über die Protagonisten behält. Eine Zeittafel und historische Anmerkungen der Autorin beenden dieses schöne Buch.

Fazit:

„Der Turm der Liebenden“ ist sicherlich eine Liebesgeschichte, aber auch ein wundervoller historischer Roman über eine Stadt mit einem eigenwilligen „Campanile“. Die Intrigen der Reichen und Mächtigen werden ebenso lebendig geschildert, wie das Leben der einfachen Menschen. Eine mitreißende Reise zu den Anfängen des berühmten schiefen Turms. 

Der Turm der Liebenden

Catherine Auriel, Penguin

Der Turm der Liebenden

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