Die Fallstricke des Teufels

  • dtv
  • Erschienen: September 2017
  • 6
  • dtv, 2017, Titel: 'Die Fallstricke des Teufels', Originalausgabe
Die Fallstricke des Teufels
Die Fallstricke des Teufels
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Nicole Goersch
801001

Histo-Couch Rezension vonAug 2019

Ein bisschen zu viel Romantik, ein bisschen zu wenig Spannung

1541: Sophia kehrt zu ihrem Vater nach Pirna zurück, nachdem sie jahrelang bei ihrer Tante und ihrem Onkel in Leipzig gelebt hat. Ihre Mutter und ihr kleiner Bruder starben an der Pest und ihr Vater sah sich außerstande, sich um seine Tochter zu kümmern. Kurz bevor Sophia damals wegging, fand sie im Kontor ihres Vaters ein mysteriöses Buch, das in einer fremden Sprache geschrieben ist.

Mithilfe des Vaters ihrer Tante versucht sie, dieses zu übersetzen, aber es gelingt ihnen nicht. Unverrichteter Dinge nimmt sie es mit zurück nach Pirna, wo sich vieles verändert hat: es wird an einer Kathedrale gebaut, der neue Stadtschreiber wirbt um Sophia und ihr Vater hat zwei Untermieter.  Manches ist aber auch gleich geblieben wie Sophias beste Freundin Maria und der Geselle Marten.

Während Sophia weiter nach einer Übersetzung für das Buch sucht, begibt sie sich in große Gefahr, denn sie ist nicht die einzige, die von der Existenz des Buches weiß.

Schön ausgestattete Ausgabe

Im Schutzumschlag befindet sich ein detaillierter Stadtplan von Pirna. Auch ein Personenverzeichnis mit Vermerk, welche Figuren tatsächlich gelebt haben, ist hilfreich. Zudem werden in einem Glossar am Ende wichtige Begriffe und Persönlichkeiten erklärt.

Der Erzählung merkt man an, dass sie von einer gelernten Historikerin geschrieben wurde. Die Hintergründe sind gut recherchiert, aber keineswegs trocken wiedergegeben. Die Details, beispielsweise über die Kleidung, das Essen oder die allgemeinen Lebensumstände, sind schön eingebunden, so dass sie ein komplettes Gesamtbild ergeben, das die damalige Zeit facettenreich darstellt.

Der Faden der Spannung geht verloren

Zu Beginn konzentriert sich die Autorin Heike Stöhr auf die Geschichte des Buches, das Sophia findet. Gemeinsam mit ihren Freunden versucht sie, hinter das Geheimnis zu kommen, was nicht ungefährlich ist, denn andere sind ebenfalls hinter dem Buch her und schrecken auch vor Mord nicht zurück.

Die Spannungskurve geht steil nach oben, nimmt dann aber rasant ab, als die Liebesgeschichte mehr Raum bekommt, die sich zwischen Sophia und Niklas entwickelt. Dadurch geht dem Roman im Mittelteil ein wenig die Luft aus, was zum Ende hin wieder aufgefangen wird. Da rückt das geheimnisvolle Buch erneut in den Vordergrund.

Auftakt zu einer Reihe

Der Schluss bleibt in jeder Beziehung offen und lässt die Handlungsstränge lose zurück. Das ist etwas unbefriedigend. Deshalb sollte man wissen, dass es sich bei diesem Buch um den ersten Teil der Pirna-Reihe handelt.

Gerade zu Beginn springt die Erzählung zwischen Sophia und Wolf Schumann, der später als Stadtschreiber in Pirna tätig sein wird, hin und her, was dynamisch wirkt und Schwung in die Geschichte bringt. Man kommt beiden Protagonisten näher, wobei die Aufmerksamkeit sich schnell auf Sophia richtet.

Fazit:

„Die Fallstricke des Teufels“ ist ein gut recherchierter Historienroman, der seine primäre spannende Geschichte aus den Augen verliert.

Die Fallstricke des Teufels

Heike Stöhr, dtv

Die Fallstricke des Teufels

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