Die Ehre der Zwölf

  • Ammianus
  • Erschienen: Januar 2015
  • 1
  • Ammianus , 2015, Titel: 'Die Ehre der Zwölf', Originalausgabe
Die Ehre der Zwölf
Die Ehre der Zwölf
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Jörg Kijanski
851001

Histo-Couch Rezension vonJun 2015

Packender Abschluss einer lesenswerten Trilogie

Andernach, 1477. Konrad von Hohenstade sitzt im Kerker, verhaftet, da er in Boppard einen Mann ermordet haben soll, wofür es Zeugen gibt. Dass er zur Tatzeit gar nicht in der Stadt war, interessiert offenbar niemanden mehr, denn Erasmus von Reiendahl, Ritter des Schwarzen Adlers und somit Bevollmächtigter des Kaisers, hat mit zahlreichen Intrigen die Macht in Andernach an sich gezogen. Jupp Schmittges könnte für Konrad aussagen, säße er nicht im gleichen Kerkerverlies wie sein Freund. Jupp soll angeblich sein eigenes Patenkind geschändet haben. Die Zeit drängt, denn die Hinrichtung Konrads steht unmittelbar bevor und zudem verläuft eine weitaus wichtigere Frist. So muss eine bedeutsame Reliquie binnen weniger Tage nach Burgund gebracht werden, da sonst der Bund zwischen Habsburg und Burgund gefährdet ist. Doch besagte Reliquie befindet sich im Besitz von Erasmus, der für König Ludwig von Frankreich zudem den Auftrag erhalten hat, Maximilian von Habsburg endgültig zu vernichten. So zieht der Schnitter erneut eine blutige Spur durchs Land, hat allerdings mächtige Gegner. Richard von Hohenstade ist persönlich aufgebrochen, um seinen verstoßenen Sohn zu retten. An seiner Seite ziehen die übrigen Ritter des Schwarzen Adlers in den Kampf, um ihren früheren Gefährten aufzuhalten und den Nachfolger des Kaisers zu schützen&

Spannung, Dramatik, Atmosphäre, Historie und tolle Figuren

Die Toten des Meisters war ein gelungener Auftakt, der mit Die Spur des Schnitters eine kongeniale Fortsetzung fand und mit Die Ehre der Zwölf ein ebensolches Finale erlebt. Hat man zunächst noch Bedenken, dass die Ritter des Schwarzen Adlers ihren eingesperrten Freund befreien und die Handlung dann einem langen Showdown entgegenläuft, so wird man schnell eines Besseren belehrt, denn Autor Andreas Schulte hat sich noch einiges einfallen lassen. Außerdem sind ja auch noch die Vorwürfe gegen Konrad und Jupp aus der Welt zu räumen, die Reliquie nach Burgund zu bringen und die Intrigen des Schnitters, der einmal mehr eine blutige Spur zieht, zu erkennen und zu bekämpfen.

Wie schon in den beiden Vorgängern bietet Die Ehre der Zwölf einen gelungenen Mix mit allem, was ein guter Mittelalterroman bieten kann. Neben einer spannenden Handlung, die dadurch an Tempo gewinnt, dass sie in verschiedenen Erzählsträngen spielt, ist auch die Atmosphäre wieder sehr gut eingefangen. Bekannte Nebenfiguren wie Johanna, Hildegard und viele andere sind natürlich wieder mit dabei und ansprechend gezeichnet. Heimlicher Star des Ganzen ist einmal mehr der stets fluchende Pastor Heinrich, der sehr schnell den staunenden Rittern des Schwarzen Adlers zeigt, dass er noch weitere Qualitäten hat, schließlich hat er ja schon vor langer Zeit gegen die Osmanen gekämpft.

Der historische Hintergrund wird in kürzen Einschüben aufgezeigt, so dass er weder fehlt noch die aktuelle Entwicklung um den Protagonisten und Ich-Erzähler Konrad herum zu sehr aufhält. Abschließend gibt es erneut eine ausführliche Spurensuche, die im vorliegenden Band rund 50 Seiten umfasst und erstmals ein Personenregister enthält. Allerdings hätte man hier gerne noch anmerken können, welche Figuren frei erfunden sind und welche tatsächlich gelebt haben. Für alle, die Die Ehre der Zwölf lesen möchten, ohne die vorhergehenden Bände zu kennen, gibt es eine kurze Zusammenfassung, was bisher geschah. Hiermit gelingt es dem Autor im Roman selber, auf allzu viele Wiederholungen beziehungsweise Rückblenden zu verzichten, was dem Lesespaß deutlich zu Gute kommt. Fazit: Die Konrad-Trilogie ist durchweg lesenswert. Schade nur, dass es vermutlich kein Wiedersehen mit Konrad, Jupp und Heinrich mehr geben wird! 

Die Ehre der Zwölf

Andreas J. Schulte, Ammianus

Die Ehre der Zwölf

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