Der Himmel aus Bronze

  • Lübbe
  • Erschienen: Januar 2009
  • 1
  • Lübbe, 2009, Titel: 'Der Himmel aus Bromze: Das Auge des Himmels', Originalausgabe
Der Himmel aus Bronze
Der Himmel aus Bronze
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Annalena Brix
811001

Histo-Couch Rezension vonOkt 2009

Die rätselhafte Reise geht weiter

Kurzgefasst:

Als im kältesten aller Winter in den Wäldern des Gorr fünfzehn tote Männer gefunden werden, geraten die Dorfbewohner in Panik. Die Toten, aufgereiht wie zerbrochen Zweige, sind unerklärlicherweise mit Eis überzogen und ihre Augen fehlen.
Um mögliches Unheil abzuwenden, schickt der grausame Rhinn ausgerechnet den sechzehnjährigen Hayso, Wasser von der Quelle bei "Den Steinen" zu holen, einer geheimnisvollen Kultstätte.
Ohne Hoffnung lebend zurückzukehren, macht sich Hayso auf den Weg. Er ist ein Außenseiter, elternlos und durch seine schlechten Augen beeinträchtigt. Durch ein ausgeklügeltes Zählsystem kommt er unversehrt bei "Den Steinen" an.
Doch was er dort findet, ist weitaus rätselhafter als die fünfzehn toten Männer. Bald schon wird Hayso klar, dass er nicht zufällig hier ist: Er ist der Erwählte, der "Das Geheimnis des Himmels" finden muss, um es vor den Mächten des Bösen zu schützen...

 

Hayso war nach einer langen Reise in Wydlu'n angekommen, wo er sich zum Missfallen seiner Weggefährten den dunklen Meister zum Lehrer wählt. Er wohnt an dessen Hof, verbringt seine Tage in den Lehrstunden der Priesterschüler und wird ab und zu zum dunklen Meister gerufen, der ihn zu seinem Nachfolger machen will.

Hayso findet eine tote Frau auf der Treppe, die kurz vorher noch bei ihm gewesen ist. Die Frau wurde ermordet und Hayso steht vor der Frage, wer dahinter stecken könnte. Merklich braut sich etwas zusammen in der Priesterstadt Wydlu'n, wo Hayso gemeinsam mit dem dunklen Meister versucht das Geheimnis des Himmels zu ergründen ...

Aufkeimende Zweifel und beginnende Suche

Viola Alvarez beginnt den zweiten Roman ihrer Trilogie um die Himmelscheibe von Nebra genauso mysteriös wie schon den ersten. Dank einer kurzen Zusammenfassung werden auch Leser, die den ersten Teil nicht kennen, ins Geschehen hineinfinden. Die Hauptfigur Hayso gerät direkt zu Beginn durch den Fund der toten Frau in eine schwierige Situation und beginnt alles zu hinterfragen. Der Leser begleitet Hayso dabei und erlebt mit ihm die Zweifel und die Suche nach dem richtigen Weg. Die Perspektive ist abermals die eines Verunsicherten und Suchenden. Einerseits wird man auf diese Weise geschickt durch die Geschichte gelenkt, andererseits wirkt es manchmal ungewohnt und umständlich. Doch die entstehende Spannung überwiegt und zieht den Leser bald mit ins Abenteuer.

Nach dem Tod der Frau und einem seltsamen Gespräch mit dem dunklen Meister beginnt Hayso zu zweifeln, an sich selbst und an dem Weg, den er eingeschlagen hat. Er nimmt Kontakt zu seinen alten Gefährten auf und begegnet neuen. Die Begegnungen verlaufen nicht ohne Konflikte, aber gemeinsam bemühen sich die Freunde die Machenschaften des dunklen Meisters zu durchschauen. Schon bald beschließen sie, die Himmelsscheibe aus dem Turm des Meisters zu klauen und an den Ort ihres Ursprungs zu bringen - ein gefährliches Unterfangen!

Tanz auf dem Vulkan

Das Geschehen in Wydlu'n ist geprägt von Lügen und Hinterhältigkeiten, die aufgedeckt werden wollen. Es bleibt nicht bei einer Toten und die Schlinge zieht sich immer weiter zu. Die Situation Haysos und seiner Freunde gleicht wirklich einem Tanz auf dem Vulkan, der sich immer weiter dem Ausbruch nähert. Über die Handlung soll an dieser Stelle allerdings nicht zu viel verraten werden.

Auch die Autorin wagt in gewisser Weise einen Tanz auf dem Vulkan, denn ihr Buch ist sicher ein ungewöhnliches Exemplar in der historischen Sparte. Sie verbindet fantastische Elemente mit dem historischen Hintergrund und ihre zuweilen philosophische bis poetische Ausdrucksweise ist alles andere als gewöhnlich. Natürlich macht auch gerade dies den Reiz des Buches aus, allerdings ist das sicher nicht für jeden Leser etwas. Wie schon beim Vorgänger braucht man einige Seiten zur Eingewöhnung. An Spannung und Dynamik übertrifft die Fortsetzung den ersten Teil aber deutlich. Auch die Himmelsscheibe ist diesmal stärker im Geschehen, bleibt aber geheimnisvoll und verweist somit auf den dritten Teil. Insgesamt ist Der Himmel aus Bronze: Das Auge des Himmels ein außergewöhnliches und spannungsreiches Leseerlebnis! Schade nur für alle Neugierigen, dass der Erscheinungszeitpunkt des dritten Bandes, der ursprünglich für Herbst 2010 angekündigt war, momentan ungewiss ist.

 

Der Himmel aus Bronze

Viola Alvarez, Lübbe

Der Himmel aus Bronze

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