Des Teufels Novize

  • Heyne
  • Erschienen: Januar 1988
  • 1
  • Heyne, 1983, Titel: 'The devil\'s novice', Originalausgabe
Des Teufels Novize
Des Teufels Novize
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Christina Wohlgemuth
921001

Histo-Couch Rezension vonAug 2009

Spannender und atmosphärischer Mittelalterkrimi

Kurzgefasst:

Im Herbst des Jahres 1140 tritt ein Novize in die Benediktiner-Abtei von Shrewsbury ein - ein etwas undurchsichtiger, von wilden Alpträumen geplagter junger Mann, den seine Mitbrüder alsbald »Novize des Teufels« nennen. Bruder Cadfael ist sich bewusst, dass der Neuling einiges über das mysteriöse Verschwinden eines Priesters weiß, der einem Mordanschlag zum Opfer gefallen ist. Als der junge Mann sogar bekennt, das scheußliche Verbrechen begangen zu haben, nehmen die Ereignisse eine düstere Wende. Nur einer kann noch Licht in das undurchdringliche Dunkel bringen...

 

Shrewsbury, im Herbst 1140. Die Abtei bei Shrewsbury erhält einen neuen Novizen - Meriet Aspley, der von einem Gut südlich der Gemeinde stammt. Meriet versichert eifrig, die Gelübde möglichst bald ablegen zu wollen und drängt sogar auf eine Verkürzung der Wartezeit. Bruder Cadfael wird stutzig, erst recht, als der junge Mann des Nachts von schrecklichen Alpträumen heimgesucht wird und seine Mitbrüder in Angst und Schrecken versetzt. Dabei wäre der Detektiv in der Mönchskutte bereits beschäftigt genug, denn er soll das Verschwinden eines engen Vertrauten von Bischof Henry aufklären ...

Liebgewonnene Charaktere zum Anfassen

Bruder Cadfael ermittelt wieder, dieses Mal in historischem Kontext. Denn ein Berater von Bischof Henry - der gerade zwischen Maud und Stephan zu vermitteln sucht - ist verschwunden. Der langsam alternde, nichtsdestotrotz immer noch aufmerksame Mönch ist im mittlerweile achten Band der Reihe schon so etwas wie ein alter Bekannter geworden. Im Laufe der Reihe hatte der Leser Gelegenheit, Cadfaels Charakter von verschiedenen Seiten zu durchleuchten und seine Vergangenheit kennenzulernen.

Auch die anderen wiederkehrenden Charaktere - die Mitbrüder mit ihren Stärken und Schwächen, der stellvertretende Sherrif Hugh Beringar - sind mittlerweile vertraut in ihrem Charakter, was sie jedoch nicht daran hindert, sich weiterzuentwickeln. Ellis Peters hat hier einmal mehr bewiesen, dass die Darstellung glaubwürdiger und greifbarer Figuren eine ihrer großen Stärken ist.

Spannung ohne Blutvergießen

Die Autorin zeichnet sich weiterhin dadurch aus, dass sie - obwohl ihre Geschichten Krimis im klassischsten Sinne sind - auf unnötige Gewaltdarstellungen verzichtet. Der moderne Trend, dass immer noch nicht genug Blut geflossen ist, ging an der 1995 verstorbenen Autorin vorbei. Ihre Krimis leben von einer subtileren Spannung, die im vorliegenden Fall ganz besonders gut gelingt.

Der von Alpträumen geplagte Meriet, den ein düsteres Geheimnis umgibt, schafft Atmosphäre, ruft dasselbe Gefühl der Beklemmung hervor, das auch in der Abtei herrschen muss. Man spürt instinktiv, dass eine Verbindung zwischen den beiden parallel laufenden Geschichten bestehen muss! Doch welche, das ergibt sich erst am Ende, in einer spannenden und glaubhaften Auflösung.

Cadfael ist lesenswert - wie immer!

Die Krimis der Autorin sind längst keine Geheimtipps mehr und unter den Freunden der historischen Kriminalromane bis heute hoch angesehen. Des Teufels Novize beweist einmal mehr, dass dies seine Berechtigung hat. Bruder Cadfael und seine Geschichten sind immer wieder das Lesen wert!

Des Teufels Novize

Ellis Peters, Heyne

Des Teufels Novize

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