Die Rose von Asturien

  • Droemer-Knaur
  • Erschienen: Januar 2009
  • 7
  • Droemer-Knaur, 2009, Titel: 'Die Rose von Asturien', Originalausgabe
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Rita Dell'Agnese
841001

Histo-Couch Rezension vonApr 2009

Wenn aus Hass eine Freundschaft wächst

Mit Die Rose von Asturien stellt das Autorenpaar Elmar und Iny Lorentz eindrücklich unter Beweis, dass Kritiken und Anregungen durchaus Echo und ihren Niederschlag in den neuen Werken finden. Länger als jeder "Iny Lorentz" zuvor kommt Die Rose von Asturien als ausgereifter Historischer Roman daher, der sich nicht einfach in ein gängiges Klischee pressen lässt. Angesiedelt hat das Autorenpaar seinen jüngsten Roman im angehenden Mittelalter in der unwirtlichen Gegend der Pyrenäen. Hier leben verschiedene Waskonen-Stämme, die von einem starken Anführer, Iker, geleitet werden. Als dieser bei einem Raubzug auf die Schafherden des Asturischen Grafen Roderich getötet wird, schwört seine Tochter Maite Rache. Das Mädchen wird aber zunächst von Graf Roderich in dessen Burg mitgenommen, wo sie der nahezu gleichaltrigen Prinzessin Ermingilda als Sklavin und Gefährtin dienen soll. Die Begegnung der beiden Kinder wird zum Fiasko. Maite flieht. Jahre später soll die zu einer Schönheit herangewachsene Ermingilda mit Eward, dem Bruder des Frankenkönigs Karl vermählt werden, um dessen Macht in Nordspanien zu festigen. Auf dem Weg zu ihrem Bräutigam wird Ermingilda jedoch von Maite entführt. Der Raubzug hat allerdings Folgen, die Maite nicht ahnen konnte. Bald schon wird die geschätzte Tochter Ikers zur Gejagten. Sie flieht mit Maite in die Berge. Der junge Konrad, ein Gefolgsmann des Königs, macht sich mit Philibert von Roisel und dem Landstreicherjungen Just auf die Suche nach der entführten "Rose von Asturien".

Mehrere starke Figuren

Die Rose von Asturien lebt durch eine ganze Reihe von starken Protagonisten. Das Autorenpaar hat darauf verzichtet, eine eigentliche Hauptprotagonistin zu gestalten. Vielmehr baut sich die ganze Geschichte rund um die Fünfergruppe auf. Jeder Protagonist handelt vor einem anderen kulturellen Hintergrund und aus verschiedenen Motiven. Immer mal wieder wird die Gruppe durch die sich überschlagenden Ereignisse auseinander gerissen, um unerwartet wieder zusammen zu finden. Dies, obwohl sich die einzelnen Personen zunächst nicht unbedingt verbunden fühlen. Das Wechselspiel von mehreren starken Figuren prägt den Roman und macht ihn lebendig und spannend.

Sprachlich wenig Neues

Treu geblieben ist sich Iny Lorentz, was die Sprache betrifft. Hier ist wenig Neues zu bemerken, "Die Rose von Asturien" kommt leichtfüssig daher, solide, aber ohne sprachliche Höhenflüge. Dies hat vor allem vor dem Hintergrund einer Fülle von beteiligten Personen sein Gutes. So liest sich dieses Buch mit seinen 779 flüssig und unterhaltend. Weder übermässige Längen noch kompliziert geschilderte Verflechtungen lassen die Geschichte ins Stocken geraten. Ein Glossar, der die verschiedenen Ausdrücke erklärt, sowie ein umfangreiches Personenregister am Schluss des Buches tun ein Übriges. Wer allerdings mit der Sprache von Iny Lorentz nicht glücklich ist, wird auch an diesem Roman kaum Gefallen finden.

Als Fortsetzungsroman konzipiert?

Der Aufbau des Romans und das Ende lassen vermuten, dass Die Rose von Asturien nicht als Einzelgeschichte stehen bleiben, sondern Folgeromane nach sich ziehen wird. Gekonnt hat das Autorenpaar eine Ausgangslange geschaffen, die den Leser neugierig zurück lässt, welche Schicksale denn nun den Hauptfiguren widerfahren werden.
Alles in Allem bietet Die Rose von Asturien eine gute Mischung von Spannung und historischem Hintergrund, lässt eine bis dato wenig bemühte Geschichte lebendig werden und verspricht - nicht nur eingefleischten Iny Lorentz-Fans - einige Stunden Lesegenuss.

 

Die Rose von Asturien

Iny Lorentz, Droemer-Knaur

Die Rose von Asturien

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