Die Schmetterlingsjägerin

  • Diana
  • Erschienen: Januar 2008
  • 3
  • Diana, 2008, Titel: 'Die Schmetterlingsjägerin', Originalausgabe
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Bettina Weiß
861001

Histo-Couch Rezension vonMai 2008

Spannende Abenteuer, höfische Intrigen und die wilde Exotik Brasiliens machen diesen Roman zu einem Fest der Sinne

Kurzgefasst:

Nele, die junge Kaufmannstochter aus Bremen, segelt 1824 mit Mutter und Schwester einem großen Abenteuer entgegen: Brasilien, ein Land voller Zauber, in dem sie ihre Studien über Schmetterlinge fortsetzen kann. Noch ahnt Nele nicht, dass die Reise sie an den brasilianischen Hof führen wird, wo dunkle Machenschaften ihr Schicksal mit dem der unglücklichen Kaiserin verbinden...

Die Verheiratung ihrer Schwester bringt die passionierte Schmetterlingsjägerin Nele unverhofft nach Brasilien. Kaum angekommen, wird sie der aus Wien stammenden Kaiserin Leopoldine vorgestellt, die Nele schnell ins Herz schließt. Als Gesellschafterin wird Nele zur Vertrauten der von Einsamkeit und Heimweh geplagten Leopoldine. Auf Streifzügen durch die wilde Natur flieht die Kaiserin vor den Erniedrigungen durch ihren Mann und seiner machtgierigen Mätresse. In ihrer Not gesteht Leopoldine, dass sie sich nichts sehnlicher wünscht als die Rückkehr nach Europa. Nele ersinnt einen Fluchtplan mit verhängnisvollen Folgen...

 

Gefahrvolle Reise um den Globus

Nele, die jüngste Tochter eines Bremers Kaufmanns, verlässt im Jahre 1824 ihre Heimatstadt und segelt mit Mutter und Schwester nach Brasilien, wo die Schwester eine Vernunftehe eingehen soll. Auf der Reise wird die Familie vom Major begleitet, der als Ehevermittler den Frauen schon aus Bremen bekannt ist. Bereits auf der Überfahrt muss Nele erleben, das nicht alle Versprechen der Wahrheit genügen und der Major nicht zu sein scheint, was er vorgibt.

Höfischer Glanz und Ränkeschmiede

Kaum in Brasilien angekommen, trifft Nele auf Leopoldine, die aus Wien stammende Kaiserin. Diese holt Nele an den Hof, um der ältesten Tochter des Kaiserpaares eine Gesellschafterin zu sein. Doch alsbald wird sie die Vertraute der Kaiserin, die am brasilianischen Hof ein sehr unglückliches und sorgenvolles Leben führt. Durch die Kaiserin lernt Nele die exotische Natur Brasiliens kennen und sie beginnt ihre naturwissenschaftlichen Forschungen zu vertiefen. Doch ihre tiefe Freundschaft mit der Kaiserin ist den höfischen Ränkeschmieden ein Dorn im Auge und Nele muss den Hof wieder verlassen. Doch die Not der Kaiserin lässt Nele nicht los. Wird sie einen Ausweg für die Kaiserin finden können ?

Geschichte aus zwei Perspektiven

In zwei Erzählsträngen werden die Geschichte von Nele und ihrer Familie sowie die ersten Jahre des neu gegründeten brasilianischen Kaiserreichs aus Sicht der Kaiserin Leopoldine erzählt. Beide Erzählstränge fügen sich harmonisch zu einem Ganzen, das den Leser gefangen nimmt und zu einer Reise durch Brasilien einlädt. Den Kapiteln von Leopoldine sind Zitate aus ihren Briefen an ihre Familie und Vertraute vorangestellt, was dem Roman viel Authentizität verleiht. Die historischen Personen und die fiktiven Figuren der Geschichte fügen sich zu einer stimmungsvollen Komposition zusammen und zeichnen ein spannendes Bild der frühen Jahre des jungen Kaiserreiches.

Historie und fiktive Handlung zu einem Teppich der Emotionen verwoben

Die Geschichte der unglücklichen Kaiserin wird mit der fiktiven Handlung verwoben, wodurch ein spannender und unterhaltsamer Roman entsteht. Der Spannungsbogen wird durch die unterschiedlichen Handlungen und Ebenen des Geschehens gehalten. So will Nele nicht nur die Kaiserin retten und ein Familiengeheimnis lösen und dadurch ihrer Schwester zum Glück verhelfen, sondern sie hat auch ihre eigenen Angelegenheiten zu einem glücklichen Ende zu führen.

Als kleiner Kritikpunkt an einem überaus gelungenen Roman ist das sehr verkürzte Ende und im Telegrammstil abgehandelte letzte Kapitel, welches das Jahr nach dem Geschehen beschreibt, angeführt werden. Nach dem die Personen dem Leser lieb geworden sind, will man mehr über das weitere Leben der Personen erfahren und könnte über diesen knappen Stil etwas enttäuscht sein. Alles in allem jedoch bereitet das Buch vergnügliche Lesestunden und bietet gelungene Unterhaltung.

Das Buch wird ergänzt durch einen Epilog, in dem die weiteren Lebenswege der Kinder Leopoldines und des brasilianischen Königshauses kurz skizziert werden.

 

Die Schmetterlingsjägerin

Kerstin Cantz, Diana

Die Schmetterlingsjägerin

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