Die Malerin des Feuersturms

  • Piper
  • Erschienen: Januar 2008
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  • Piper, 2008, Titel: 'Die Malerin des Feuersturms', Originalausgabe
Die Malerin des Feuersturms
Die Malerin des Feuersturms
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Bettina Weiß
821001

Histo-Couch Rezension vonFeb 2008

Tödliches Geheimnis eines Gemäldes

Kurzgefasst:

Der Tag der Apokalypse schien gekommen. Fast die Hälfte der Stadt wurde von der tragischen Explosion des Delfter Munitions­lagers im Jahre 1654 zerstört. Zehn Jahre später wollen die Stadtväter nun an den großen Feuersturm erinnern. Die Malerin Sarah Meulemeester soll ein Bild der Katas­trophe anfertigen. Doch sie zögert. Sie hatte das Unglück aus nächster Nähe erlebt, wird im­mer noch von Albträumen gequält. Ihr Freund und Malerkollege Johannes Vermeer überredet sie dazu, den Auftrag dennoch anzunehmen. Doch am Morgen der Gedenkfeier ist das Gemälde plötzlich verschwunden. Und mit einem Mal kommen Sarah Zweifel, dass es sich bei dem »Donnerschlag von Delft« nur um einen Unglücksfall gehandelt hat.

 

Jedes Gemälde erzählt eine Geschichte, doch welches tödliche Geheimnis verbirgt sich in dem Gemälde von Sarah Meulemeester? Im Jahre 1654 löscht der "Donnerschlag von Delft" nahezu die Hälfte der Künstlerstadt aus, als sich eine Explosion im Munitionslager ereignet. Zehn Jahre später soll diesem Ereignis gedacht werden und die Malerin Sarah Meulemeester erhält den Auftrag, ein Gemälde zum Gedächtnis zu malen. Sarah hat den Schreckenstag miterlebt und wird seit dieser Zeit noch von Alpträumen geplagt. Die Maler der Delfter Zunft rebellieren: Wie kann der Hohe Rat einer Frau diesen Auftrag erteilen? Unterstützt von ihrem Freund und Malerkollegen Johannes Vermeer macht sich Sarah ans Werk. Auch der Apotheker Nicolas van Leeuwenhoeck steht ihr mit Rat und Tat zu Seite. Doch welche Absichten verfolgt der Apotheker, der ein besonderes Interesse an Sarah zu haben scheint?

Mysteriöses Verschwinden des Gemäldes

Kurz nach Fertigstellung des Gemäldes verschwindet das Bild am Vorabend des Festaktes. Der Hohe Rat der Stadt, der Sarah nun auch ihren Lohn schuldig bleibt, steht dem Diebstahl tatenlos gegenüber. Sarah macht sich nun mit Hilfe ihrer Freunde auf die Suche nach dem verschwundenen Bild. Haben die Neider Sarahs das Verschwinden des Bildes inszeniert oder liegt der Grund gar in der Vergangenheit, die auch für Sarah mit Schrecken verbunden ist ? Sarah erkennt, dass der Donnerschlag von Delft gar kein Unfall war, doch was hat dies mit dem Diebstahl des Bildes und mir ihr selbst zu tun ?

Leben und Arbeiten in Delft in atmosphärisch dichter Schilderung

Die Schilderung des Lebens und des Alltags in Delft wird mit atmosphärischer Dichte und Liebe zum Detail erzählt. Es scheint fast, als könnte der Leser Sarah auf ihren Wegen durch die Stadt begleiten. Leider bleiben aber die handelnden Personen etwas blass. Gerade die Hauptfigur Sarah wirkt ein wenig fremd und eindimensional. Auch über Johannes Vermeer wird wenig erzählt, zwar ist Sarah als Patentante der ältesten Tochter sehr in das Familienleben einbezogen, doch auch hier entsteht wenig Vertrautheit mit den Protagonisten. Die Sprache ist leicht verständlich und flüssig zu lesen, doch das intensive Mitfiebern mit Sarah bleibt aus, weil der Roman keine starke Sogwirkung durch Bindung an die Protagonisten entwickeln kann.

Gelungene Verbindung von Fiktion und realen Personen

Die Verknüpfung von fiktiven mit realen historischen Personen gelingt hingegen sehr gut und fügt sich in ein stimmiges Ganzes. Die Idee, eine fiktive Malerin und ein ebenso fiktives Gemälde in den Mittelpunkt des Geschehens zu stellen, ist sehr gelungen und gibt der Geschichte einen reizvollen Rahmen. Die Suche nach dem verschwundenen Bild und die Auflösung des Geheimnisses in dem Gemälde bleibt trotz der etwas blassen Figuren spannend. Auch die Schilderung des alltäglichen Lebens eines Malers im 17. Jahrhundert und das vermittelte Wissen um das Mischen der Farben und die Entstehung der Lichteffekte ist sehr interessant, so dass Roman trotz der kleinen Schwächen viel Spaß macht und vergnügliche Lesestunden bereitet.

 

Die Malerin des Feuersturms

Alexandra Guggenheim, Piper

Die Malerin des Feuersturms

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