Das Licht im Rücken

  • Rowohlt
  • Erschienen: Mai 2023
  • 9
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Heike Jaschhof
981001

Histo-Couch Rezension vonAug 2023

Ernst Leitz II. und die Leica

Wetzlar 1914: Oskar Barnack tüftelt an seiner Vision, eine kleine, handliche Kamera zu entwickeln.

Als Leiter der Versuchsabteilung in den Leitz – Werken hat er hierzu die besten Voraussetzungen.

Noch ahnt der Forscher nichts über die weitreichenden Folgen seiner unbeirrbaren Entschlossenheit.  

„Die Kamera scheint auf Reisen gegangen zu sein“

Mittelpunkt in Sandra Lüpkes` Roman „Das Licht im Rücken“ ist das berühmte Optikwerk Leitz im hessischen Wetzlar. Chronologisch aufgebaut, erzählt die Autorin authentisch die Entwicklung der ersten Kleinbildkamera der Welt, die „Leica I“. Schön bebildert erfährt der Leser und die Leserin Kapitel für Kapitel die einzelnen Stadien ihrer Entstehung ab 1914.

1925 wurde die Kamera, die Crème de la Crème unter den Fotoapparaten, schließlich auf dem Markt eingeführt.  In Zeiten der Hyperinflation und hoher Arbeitslosigkeit stellte dies für das Unternehmen ein wirtschaftliches Risiko dar. Trotzdem, der Firmeninhaber Ernst Leitz II., riskierte es. Geschickt lenkt nun die Autorin den Focus auf das Familienunternehmen. Mit ihrem flüssigen Schreibstil widmet sich die Schriftstellerin als nächstes dem Lebensweg des Firmeninhabers Ernst Leitz II. und seiner Familie in den Jahren 1914 – 1945. Spannend und interessant gibt sie Einblick in das politische Denken und soziale Handeln der Unternehmerfamilie. In bewegender Weise schildert Sandra Lüpkes deren Zivilcourage und Menschlichkeit in der ungeheuerlichen Zeit der Nationalsozialistischen Herrschaft. Der Roman ist gründlich recherchiert. Entsprechend versäumt es die Schriftstellerin auch nicht, die nicht unbedeutende Rolle der Kamera in dieser schweren Zeit hervorzuheben.

Das ohnehin schon aufschlussreiche Buch bekommt noch einen besonderen Gehalt durch ein umfangreiches Personenregister, historische Photographien und einem sympathischen Nachwort im Anhang.

Sandra Lüpkes, geb.1971 in Göttingen, wuchs auf der Nordseeinsel Juist auf. 2001 debütierte sie als Krimiautorin. Heute lebt die Schriftstellerin nach Aufenthalten in Münster und Ostfriesland mit ihrem Ehemann in Berlin. Neben der Tätigkeit als freie Autorin tritt sie auch als Sängerin sowohl von eigenen Chansons als auch von interpretiertem Rock – und Popsongs auf.

Fazit:

Der Roman „Das Licht im Rücken“ ist ein kleines Juwel für jeden, der an Photographie interessiert ist. Berührend und detailliert erzählend, vermittelt Sandra Lüpkes einen wissenswerten Einblick in die Historie des weltbekannten Optikwerkes Leitz und der Non–Plus–Ultra Kamera Leica.

Das Licht im Rücken

Sandra Lüpkes, Rowohlt

Das Licht im Rücken

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