Der böse Vater

  • Erschienen: August 2023
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Der böse Vater
Der böse Vater
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Karin Speck
881001

Histo-Couch Rezension vonSep 2023

Glücksspiel, Börsencrash und die Prohibition

Der Privatdetektiv Hardy Engel saß einige Jahre im Gefängnis, als er überraschend freikommt. Seine Freilassung ist an die Bedingung geknüpft, herauszufinden, wer den Verleger und Filmmogul William R. Hearst erpresst. Dieser ist es auch, der für die Entlassung aus dem Gefängnis verantwortlich ist. Schnell stellt der Privatdetektiv fest, die Erpressung hängt mit dem Todesfall von Filmpionier Thomas Ince aus dem Jahr 1924 zusammen.

Hollywood, glamourös und aufregend

Der Autor beginnt diesen Krimi mit einem Prolog, der ein wenig aus den Jahren im Gefängnis von Hardy Engel erzählt. Gleichzeitig führt er auch in die Handlung und das Leben von Engel ein. Der Privatdetektiv erzählt selbst aus seinem Leben. Dann wird er entlassen und die Suche nach dem Erpresser und den Geheimnissen von Hollywood beginnt.

Christof Weigold schildert das facettenreiche Leben Hollywoods in den 20er-Jahren in bunten Bildern. Er schickt den Privatdetektiv auf die spannende Suche nach der Wahrheit, was sich als ziemlich kompliziert herausstellt. Hardy steckt ziemlich schnell wieder in eigenen Problemen und muss sich entscheiden, auf welcher Seite er stehen will. In Hollywood ist eben nichts so, wie es zunächst aussehen mag. Seine Suche führt ihn auf die aufregenden Partys dieser Zeit. Der Autor lässt dabei geschickt die bekanntesten Größen auftreten.  Charlie Chaplin fehlt genauso wenig wie Greta Garbo und einige andere. Gleichzeitig fließt aber auch die komplizierte Lage des Landes mit ein. Die Prohibition ist noch aktuell und auch der Börsencrash von 1929 ist dabei. Die Stimmung in dieser Zeit hat Weigold wirklich gut eingefangen. Man spürt, dass er im Vorfeld der Geschichte eine gute Recherchearbeit geleistet hat.

Ein Privatdetektiv mit Charisma

Es fehlt eigentlich nichts. Allerdings hat man bei dem Charakter von Hardy Engel schon mal das Gefühl, er wird etwas zu sehr glorifiziert. Er ist nicht mehr der Jüngste und auch wird des Öfteren erwähnt, dass er nicht zu den schönsten Männern Hollywoods gehört, und doch fliegen ihm die Frauen reihenweise zu und wollen ihn ins Bett zehren, dies klingt doch etwas unglaubwürdig. Dabei hat der Charakter Engel das gar nicht nötig, die Geschichte ist auch so abwechslungsreich und spannend genug. Immer wenn man selbst meint, einen Verdacht zu haben, um was es hier eigentlich geht, kommt schon die nächste Spur daher und die Handlung entwickelt sich in eine andere Richtung. Das Lesen dieses Krimis macht richtig Spaß.

Es handelt sich hier zwar um den vierten Teil einer ganzen Reihe über den Privatdetektiv Hardy Engel, aber man kann diesen Teil sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen. Kleine Rückblenden erzählen aus den vergangenen Jahren und geben kleine Hinweise auf seine früheren Fälle.

Fazit

Christof Weigold schildert in seinem Krimi „Der böse Vater“ nicht nur eine spannende Detektivgeschichte aus dem glamourösen Hollywood der 20er-Jahre, sondern lässt seine Leserschaft gleichzeitig an dem Leben dieser Epoche teilhaben. Einige Hollywoodgrößen sind vertreten, nicht nur Schauspieler:innen, auch Filmbosse sind mit in die Intrigen verwickelt. Zudem werden Glücksspiel, Börsencrash und die Prohibition aufregend geschildert. Mag die Handlung zu Beginn noch etwas verworren sein, passt doch am Ende alles zusammen.

Der böse Vater

Christof Weigold,

Der böse Vater

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